1
Aug
2006

Nachgefragt - Ein Literaturstöckchen

Neuerdings sagt man ja "Stöckchen" dazu - hier also ein Literaturstöckchen.

Es ist auch schon etwas älter und ich habe es seinerzeit bei herrn hith gefunden und von meinem ganz alten Blog in das erste hier getragen und nun kommt es in den Webfehler und wer will, kann es gern mitnehmen.

Was liest du gerade?
Geisterbeschwörung von A .S. Byatt

Welches Buch hat dich zuletzt stark beeindruckt?
Vom Juli-Stapel Ian McEwans "Abbitte" - in dem Buch ist nach langer Zeit mein früherer Lieblingsautor wieder durchgeblitzt. Ja, und dann fasziniert mich Kai Meyer - da gefällt mir zwar beileibe nicht alles und manches ist auch sprachlich etwas holprig, aber es ist so schön, jemanden zu lesen, der mit so viel Phantasie einfach drauflos fabuliert und daher möchte ich alle alle seine Bücher haben, so :)

Sammelst du irgendetwas?
Ich sammle sogar etwas Literarisches: (vorzugsweise zeitgenössische und viktorianische) Romane über London

Schreibst du Widmungen in Bücher?

Nur in besonderen Fällen und wenn ich gerade meine kreativen fünf Minuten habe.

Schreibst du deinen Namen in deine Bücher?
Hab ich eine Zeitlang gemacht: Name und Kaufdatum – das ist sehr interessant, wenn man ein Buch nach langer Zeit mal wieder aus dem Regal nimmt.

Welches Buch hast du doppelt?
zurzeit keins mehr – zur Unizeit mehrere auf Englisch und Deutsch – meist hatte ich das deutsche vorher schon gehabt und wollte/musste es dann im Original lesen und beim Zusammenlegen von zwei Haushalten sind auch ein paar Doppelungen aufgetreten, die hab ich aber schon weg gegeben.

Von wem würdest du dir gern was vorlesen lassen?

Ich les ja lieber selbst. Aber ich mag es, wenn Autoren aus ihren Werken lesen und das auch können (leider können es nicht alle). Douglas Adams war zum Beispiel sehr unterhaltsam.

Sitzt du im Kino lieber am Rand oder in der Mitte?
Wenn man abends kurz vor knapp kommt, dann ist meistens nur noch ganz vorn am Rand Platz, jaja ...

Welche ist deine liebste Romanfigur?
zählt auch Graphic Novel: Mopey Sandman, natürlich, von Neil Gaiman. Ansonsten Crowley und Aziraphale, sind zwar zwei, aber sie gehören halt zusammen.

Nach welchem System ordnest du deine Bücher daheim?
Je nun, wenn die Regale nicht alle schon voll wären ... Es gibt das deutsche A-Z-Autoren-Regal, das englische A-Z-Autorenregal, das Sachbuch/Uni-Regal, das Esoterik/Hexenregal, den TBR-Stapel im Kinderkaufmannsladen, den keiner mehr braucht (den Kaufmannsladen), das Erotikregal im Schlafzimmer, das Neil Gaiman-Terry Pratchett-Douglas Adams-Regal ebenfalls im Schlafzimmer und das "hier stelle ich meine Bücher hin, weil gerade kein anderer Platz ist, aber vielleicht sortiere ich ja mal wieder etwas aus"-Regal

Lesen: vor dem ins Bett Gehen oder nach dem Aufstehen?
Sowohl als auch, aber sehr gerne beim Morgenkaffee, eine gute halbe Stunde lang, bevor ich zur Arbeit gehe. Und da möchte ich dann auch nicht gestört werden.

Welches Buch würdest du deinem größten Feind schenken?
keins

Hardcover oder Paperback?

beides – wobei ich die Badewannenbücher (Krimis und so) nur als Paperback kaufe.

Zeitung aus Papier oder im Netz?
ich hab doch keine Zeit ... Papier – die liegen morgens immer schon schön sortiert auf meinem Arbeitsplatz.

Von welchem Buch bist du zum ersten Mal so richtig gefesselt worden?
ich fürchte, ich habe zu viele gelesen – ich kann mich beim besten Willen nicht an das erste beeindruckende Leseerlebnis erinnern, aber ich weiß, dass ich die Jugendbücher aus der Gemeindebücherei seinerzeit alle kannte.

Deine liebste Literaturverfilmung?

och, wohl einige der Shakespeare-Verfilmungen und der "Herr der Ringe", der bewiesen hat, dass man auch aus langweiliger Professorenliteratur gute Filme machen kann.

Tägliche oder wöchentliche Pflichtlektüre?

hab ich nicht.

Bevorzugte Urlaubslektüre?
Was ist Urlaub? Ja, da nehm ich halt das Buch mit, das ich eh gerade lese.

Bester Romantitel ever?
Keine Ahnung

Welches Buch sollte jeder Mensch gelesen haben?
Jeder Mensch ist aber schon ein wenig absolut ... ich finde es schon schön, wenn Leute überhaupt lesen – was sie lesen, sollen sie dann schon selbst entscheiden.
in: Die Bibliothek

Juli-Auslese

- Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt (2005)

Der Mathematiker Carl Friedrich Gauß und der Naturwissenschaftler Alexander von Humboldt machen sich unabhängig voneinander auf, die Welt zu vermessen und der Leser erlebt zwei Sonderlinge, die in ihrem Wahn aufgehen und darüber Herz und Gefühl vergessen.

Nett, aber nicht nachhaltig [***]

- Orhan Pamuk, Rot ist mein Name (2001)

Fälschlicherweise von den Rezensenten oft als historischer Krimi abgetan, bietet der Roman doch viel mehr Facetten als den Mord an einem Miniaturenmaler.

Ein spannender farbenfroher Einblick in das mittelalterliche osmanische Reich, der immer wieder die gegenwärtigen Konflikte zwischen Ost und West ins Gedächtnis ruft, gelungene Erzählperspektiven und hübsch atmosphärisch. [****]

- Diana Gabaldon, Feuer und Stein (1998)

OMG. Wie viele Schundromanzen und billige Kostümfilme muss man gelesen bzw. gesehen haben, um 700 Seiten Redundanz zu produzieren?

Eine englische Krankenschwester fällt in den schottischen Highlands in ein Zeitloch, landet im Jahr 1743, inmitten der Kämpfe zwischen Schottland und England, lernt natürlich einen feschen jungen Highlander kennen und lieben
und erlebt haarsträubende Abenteuer.

Ein überdimensionierter Groschenroman mit unglaublichen Figuren, dümmlichen Szenen und oft unfreiwillig komischen Sprachgebilden. [*]

- Neil Gaiman, Anansi Boys (2006)

Die Söhne von Spinnengott Anansi lernen sich nach dessen Tod kennen, doch die "family reunion" gestaltet sich als etwas schwierig, mischt sich doch der umtriebige Spider ein wenig zu sehr in das Leben seines spießigen Bruders Fat Charly.

Wie der den Widersacher wieder loswird und schlussendlich doch zu ihm findet, erzählt Neil Gaiman in bewährter fantasievoller Manier und mit sehr viel britischem Humor. [******]


- Marc Levy, Sieben Tage für die Ewigkeit (2004)

Wetten zwischen Himmel und Hölle und Begegnungen zwischen Englein und Teuflein können Stoff für brillante Geschichten sein. Hier bleibt jedoch alles sehr unmotiviert.

Warum verliebt sich der Abgesandte der Hölle in den Engel Zofia? Was findet die an dem unsympathischen Kerl? Zudem langweilig und zusammenhanglos erzählt. [*]

- Ian McEwan, Abbitte (2001)

Er kann es also noch - böse Romane schreiben. Ein 13-jähriges Mädchen mit viel Phantasie spinnt sich ein Szenario zusammen, das das Leben einiger Menschen für immer zerstört. Erst als erfolgreiche Schriftstellerin versucht sie mit Hilfe der Literatur, die zuvor alle Tragödien auslöste, Abbitte zu leisten.

Eine genial gestrickte Geschichte, atmosphärisch dicht und drückend. Ein Buch, das eigentlich gar nicht hätte aufhören dürfen. [******]
in: Die Bibliothek
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you you'r it's all over your short note...think
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:-)
Freut mich :) Liebe Grüsse also aus Bottrop anner Emscher Sonja
Ischma (Gast) - 13. Mär, 01:24

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