19
Jul
2006

Vorstadtidyll mit Grill

Gestern hat "der Walter", Teilnehmer aus meinem Englisch-Minigrüppchen für Senioren (heißt zwar nicht offiziell so, aber die sind alle fünf gut über 60, keiner arbeitet mehr und Englisch wollen sie zwar lernen, aber dann doch nicht so wirklich, lieber die anderen treffen und auf Deutsch ratschen und überhaupt), in sein Vorstadtidyll zur Sommer-Abschieds-Grillparty geladen.

Walter ist unser einziger Herr und wollte die kleine Damenriege einschließlich Lehrerin endlich einmal seiner Gattin vorführen, damit sie nicht eventuell eifert und dafür hat Heidi auch gleich das passende Mitbringsel dabei: Naschzipfel (milde essbare Zierpaprika).

Ich habe mich gleich ziemlich geärgert, dass ich meinen Fotoapparat nicht eingesteckt hatte, denn der Gute wohnt wirklich traumhaft: ein selbstrenoviertes und -gestaltetes altes Haus in einer sehr ruhigen Gegend mit 1000 qm Garten, in dem es grünt und blüht, vögelt und zwitschert.

Im Holzpavillon dort war schon edel aufgedeckt, das Essen war ein Traum (Ratatouille, Petersilienkartoffeln, selbstgemachtes Knoblauchkräuteröl, lecker Fleisch vom Holzkohlengrill und feiner Landwein) und alles selbstverständlich auch entsprechend fürs Auge präsentiert.

Irgendwann hab ich dann das Bad entdeckt - bruha, bei so einer Badewanne würde ich wahrscheinlich mein Leben dort verbringen ... und die beiden benutzen die nicht einmal, weil sie viel lieber duschen.

Leider waren zwei Damen verhindert, eine ist sehr krank und die andere hatte eine Autopanne im Allgäu, aber wir hatten auch im ganz kleinen Kreis einen sehr anregenden Abend, der erst nach 23 Uhr mit Aprikosenkuchen und Eis im Wintergarten (noch so ein Highlight, der ist größer als mein Wohnzimmer und das ist nicht gerade klein) seinen Abschluss fand. Und die Gattin fand uns wohl auch alle in Ordnung, denn wir wurden schon zum Weihnachtsplätzchen essen eingeladen.

Ich hätte ja zu gern auch so ein idyllisches Häuschen - am besten fertig ausgebaut.

Und vor allem bräuchte ich mindestens vier Personen, die das für mich pflegen, da weder ich, noch der weltbeste Ehemann und schon gar nicht der kleine Krieger die großen Häuslebauer / Handwerker / Putzer / Gärtner sind.

Hach ja.
in: Vor der Haustür

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