Vor der Haustür

9
Jul
2008

Der kleine Grenzverkehr

Nach einem Termin in Regensburg am frühen Morgen beschließen wir den angebrochenen Tag weiterhin sinnvoll zu nutzen und über die Grenze zum Shoppen nach Tschechien zu fahren. Mittlerweile kann ich auch schon circa zehn Wörter Tschechisch und die habe ich zwar selbst nicht verwendet, aber immerhin verstanden.

An dem Übergang, den wir dieses Mal ausgewählt haben, gibt es nur Vietnamesen-Märkte und keines dieser netten “Grenzkaufhäuser” (gut sortiert, große Auswahl und ganz sicher 100% legal) , also beschließen wir innerhalb Tschechiens zu den nächsten grenznahen Orten zu fahren: Abenteuer pur.

Unser Navi - “Steffi”, benannt nach der netten Stimme, die uns lotst - hatte sich bereits auf unserem Prag-Trip im Juni ein wenig überfordert gezeigt, indem es/sie ausgewiesene Burgen auf Wegweisern partout nicht finden wollte - führt uns heute über Rad- und Waldwege durch sehr urwüchsiges Gebiet. Hi und da ein paar Kühe auf abgelegenen Feldern lassen uns die Hoffnung nicht verlieren, dass es irgendwo in der Nähe eine Zivilisation gibt.

Die Verkehrsschilder kann ich leider noch nicht lesen und wir wissen daher auch nicht genau, ob wir überhaupt auf den Wegen fahren dürfen … als wir nach geraumer Zeit doch wieder Häuser in der Ferne sehen, bleiben wir auf dem eingeschlagenen Kurs und finden denn auch tatsächlich wieder eine breitere asphaltierte Straße.

Von da an wird Steffi ignoriert, wenn sie uns in abwegiges Gelände führen will und so gelangen wir - wahrscheinlich mit einigen Umwegen, aber besser für unsere Black Pearl (ist schließlich kein Geländewagen) - schlussendlich doch an die Orte, die wir besuchen wollten. Immerhin habe ich ein wenig der Gegend kennengelernt, in der mein Vater aufgewachsen ist und falls wir wieder einmal den besagten Grenzübergang wählen, sollten wir vielleicht doch einmal nachsehen, ob sein Geburtshaus und der Taubenschlag, den er einst gebaut hat, noch steht.

Nun haben wir zwar ein paar neue Grenzorte besucht, landen am Ende doch wieder am bewährten Übergang bei Furth im Wald und erledigen unsere Einkäufe dort. Und da wir gerade vor Ort sind und auch die Handys dabei haben, können wir auch das Schild mit den “Autobanditen” fotografieren. Interessant ist, dass sich in der “Gefahrenzone” auch der örtliche Friedhof befindet …

Gen 13:30 Uhr treten wir die Rückreise an und am späten Nachmittag sind wir mit unserem prall gefüllten Einkaufskarton zuhause - gerade richtig für das Grillfesterl, das einer meiner Kursteilnehmer am Semesterende jährlich bei sich im Garten ausrichtet. Das Wetter ist zwar nicht optimal, aber es gibt einen wunderschönen Wintergarten, in dem es sich gemütlich sitzen, plaudern und genießen lässt. So eine Enklave hätte ich ja auch gerne, das Grundstück und das (eingerichtete) Haus auch - nur möchte ich es nicht bewirtschaften, da bräuchte es dann noch den Gärtner und das Hausmädchen dazu.

Ein schöner Tag, ein schöner Abend. Daheim angekommen gibt es noch einen kleinen Betthupferl-Drink und ein Zigarettchen und dann ist endgültig Schluss mit lustig und sanfte Nachtruhe ist angesagt.
in: Vor der Haustür

30
Jun
2008

Fahnenmode

Gestern fiel mir in einem der Tollwood-Biergärten einmal mehr auf, wie kreativ die männliche Jugend mit den Fahnen umgeht.

Da gibt es zum einen den Typ “Schland-Man”, der seine Flagge über die mageren Schultern als Umhang trägt. Nachvollziehbar. Passt zum männlichen Image “Retter der Armen und Enterbten” beziehungsweise “Held der Nation”.

Doch was ist mit den jungen Männern, die ihre Fahnen zum Kleidchen oder Röckchen knoten? Das passt doch so gar nicht zu den coolen Jungs … oder sind das die heimlichen Becks-Fans?

Unser Pubärchen lief in letzter Zeit mehrmals mit einem Schland-Röcklein durch die Straßen und wenn ihm auch sonst alles entfert an mädchenhafte Kleidung erinnernde mehr als suspekt ist, trug er seinen Rock mit Stolz.
in: Vor der Haustür

25
Jun
2008

Schland

Heute musste ich unser Auto mit der EM-Beflaggung fotografieren, bevor es eventuell zu spät ist :):

schandaveo

Zwar haben wir Fähnchen aus dem Kaffeeröster-Fan-Kit, aber wir fahren - im Falle eines Falles - nicht im Corso, wir gehören zu den Passiv-Hupern …
in: Vor der Haustür

23
Jun
2008

Alkopops und Autobanditen

Das gestrige schöne Wetter hat uns hinaus auf's und über's Land gezogen und wir waren einmal mehr in Tschechien beim Grenzshopping-Tourismus.

Dabei meiden wir die Märkte, mit ihren zum Teil bedenklichen Angeboten und haben schon einen recht gut sortierten Laden gefunden, um den kostengünstigen Rauchwarenbestand legal zu sichern. Gestern sind wir allerdings auf die andere Straßenseite eingebogen und siehe da - ein richtiges Einkaufszentrum mit enormer Auswahl.

Beim Anstehen an der Kasse konnte ich dann Folgendes beobachten und belauschen:

Eine ältere Frau holt sich aus dem Kühlregal eine Flasche Wasser, bringt sie ihrem Begleiter und grübelt darüber nach, was wohl beigemischt sein mag, da es die Flaschen mit verschiedenfarbigen Etiketten gibt. Der Mann weiß natürlich sofort Bescheid, nachdem er die tschechische Beschriftung studiert hat: "Da ist Wodka drin".
Sie: "Nein, das glaub ich nicht, die tun hier Schnaps ins Wasser!?"
Er: "Ja, das sind so diese alkoholhaltigen Erfrischungsgetränke, diese Alkopops!"
Sie trägt kopfschüttelnd die Flasche zurück.

Den Verdacht hatte ich zwar vorher schon (1l Alkopop wäre auch wenig großformatig gewesen), aber ich musste mich dennoch überzeugen und wirklich: Wasser heißt bekanntlich auf Tschechisch "voda" und genau das stand auch auf der Flasche ...

Nach dieser kuriosen Episode stießen wir auf ein nicht minder kurioses Parkverbotsschild:
Achtung Minen und Autobanditen! Parken verboten!
Leider hatte keiner von uns seinen Fotoapparat dabei, aber beim nächsten Besuch wird das dokumentiert.

Ansonsten war es ein schöner entspannter Tag: Essen und Eiskaffee im Freien genießen und durch die Landschaft cruisen (das war zwar für den weltbesten Ehemann nicht ganz so entspannend, aber auch er hat unseren Ausflug genossen).
in: Vor der Haustür

15
Jan
2008

Smirting

Wenigstens auf die Sprachentwicklung hat das Raucher-Diskriminierungs-Gebot einen positiven Effekt, denn jetzt ist auch in Deutschland ein neues Kofferwort bekannt geworden - das "smirting".

Als "smirting" bezeichnet man das Flirten beim Rauchen vor Gebäuden, in denen das Rauchverbot gilt. Das Wort setzt sich aus den Begriffen "smoking" und "flirting" zusammen.

Es wird angenommen, dass das Kofferwort aus Irland kommt und wie die Wikipedia weiß, hat sich "das Phänomen des Smirting [...] besonders in Regionen mit ähnlich strikten Regeln verbreitet (z. B. Kalifornien, Neuseeland und New York)."

Nun werden wir sicher auch bald die Raucher nicht nur beim Frieren (der nächste Sommer kommt bestimmt), sondern auch beim Smirten beobachten können.
in: Vor der Haustür

15
Okt
2007

Hexenherz

Die Wiesn ist zwar schon ein paar Tage vorbei, doch erst seit gestern ist meine Handycam mit meinem neuaufgesetzten PC verbunden und ich konnte endlich meine Fotos entladen.

Jetzt kann ich auch mein diesjähriges Herzerl bloggen:


DSC00349.JPG
in: Vor der Haustür

27
Sep
2007

Oans, zwoa, gsuffa!

Ich bin - wie schon geschrieben - kein großer Wiesn-Fan und auch nicht wirklich der Trachtenfeck, dennoch war ich sehr versucht, mir dieses Jahr ein Oktoberfest-Dirndl anzuschaffen.

Eingebildet hatte ich mir ein kurzes, doch das sah äußerst unmöglich aus: Landpummerl pur :) Und das, welches schlussendlich passte und auch hübsch an mir war (ein Traum mit grünem Brokat), war mir zum einen zu teuer und zum anderen nicht wirklich Wiesn- bzw. Bierzelt-tauglich. Aber anprobieren musste ich es!

Morgen darf ich dann meinen alljährlichen Wiesnbesuch absolvieren - obwohl ich mein Herzerl schon bekommen hab -, denn dieses Monat ist das Motto unseres Münchner MMORPG-Stammtisches "Stammtisch Goes Wiesn". Einziger Nachteil ist, dass wir uns um 8:30 Uhr morgens (!!!) treffen, da unsere Organisatorin einen Tisch in einem Zelt erobern will. Da bin ich mal gespannt, ob wir was finden und wie lange wir das aussitzen werden.

Ein Prosit, ein Proo-ho-sit der Gemütlichkeit ... ohoh.
in: Vor der Haustür

24
Sep
2007

Kleine Dirndl-Kunde





Es ist wieder soweit: Wiesnzeit - Dirndlzeit oder zumindest Zeit, die Pseudo-Tracht aka Landhausmode aus dem Kleiderschrank zu holen und so bin ich heute zur Abwechslung im "zünftigen" - so der weltbeste Ehemann - Look zur Arbeit erschienen, obwohl ich weder im Herzen der Stadt zugange noch ein Oktoberfest-Fan bin. (Einmal guggen reicht meist - und ein Lebkuchenherz für mich, das sollte auch drin sein ^^.)

Trotzdem muss ich an dieser Stelle meine kleine Schleifenkunde für Neu-Trachtlerinnen loswerden, an die mich das Fernsehen vor Kurzem erinnerte:

Die Schleife, mit der die Dirndlschürze gebunden wird, soll den ehelichen Status der Trägerin anzeigen. Ist die Schleife rechts gebunden, bedeutet es, dass sie vergeben ist, i.e. verheiratet, verlobt oder verliebt und in festen Händen.
Eine Schleife auf der linken Seite heißt, dass die Trägerin noch zu haben ist - in früheren Zeiten signalisierte das zugleich ihre Jungfräulichkeit.
Eine hinten gebundene Schleife dagegen signalisiert, dass sie verwitwet ist.


Und nun, liebe Münchner Mädls und Touristinnen, los geht's: Schleifen richtig geschnürt und ab auf die Wiesn, oder so!
in: Vor der Haustür

13
Sep
2007

Heute im Schuhgeschäft

... war ich nahe dran den zwei Gören neben mir die Schuhkartons über den Kopf zu hauen, aber immerhin hab ich zwei neue Ausdrücke in Jugendsprache gelernt.

Mädl A: "Nee, die find ich ned gudd, das sind voll die Keulenschuhe."

Mädl B: "Aber die, die sind super, die sind haltbar. Und weißt du, warum die so haltbar sind? Weil sie grün sind, schwarz hat ja jeder!"

Nach weiterer Verfolgung der Konversation, gezwungenermaßen, hab ich auch kapiert, das "haltbar" mittlerweile für "geil" steht. Die Keulenschuhe hab ich nicht geortet, aber ich denke, das sind "Tussischuhe", wie auch immer die heute aussehen mögen, vermutlich sind das die, die ich gekauft hab ...

schuh

Man sollte öfter zum Schuhe kaufen gehen, dann ist man auch uptodate und haltbar inpunkto Jugendsprache ^^
in: Vor der Haustür

10
Jul
2007

20-jähriges ...

... Abitreffen, dazu wurde ich jüngst geladen, nur leider hat die gesundheitliche Lage verhindert, dass ich hingefahren bin. Dabei macht das Orga-Team seine Sache wohl ziemlich gut und es scheint ordentlich besucht worden zu sein.

Heute habe ich jedenfalls von den Organisatoren eine Mail mit einem Fotolink bekommen und so konnte ich mir mein eigenes Bild machen (find ich sehr nett, dass ich da trotzdem im Verteiler bin). O-o.

Das zehnjährige Treffen hatte ich damals auch schon verpasst und manche Leute auf den Bildern sagen mir nach so langer Zeit echt gar nichts mehr. Natürlich war man auch nicht mit sämtlichen Leuten in irgendwelchen Kursen, aber ich war immer stolz auf mein Personengedächtnis und wusste seinerzeit schon, wie alle aus meinem Jahrgang heißen und aussehen.

Wahrscheinlich hätte ich mich hoffnungslos blamiert, wenn ich dort gewesen wäre und so wenige erkannt hätte ;), wobei sich ein paar selbstverständlich - äußerlich - kaum verändert haben.

Doch wer weiß: Ich war auch eher unauffällig und man altert doch so vor sich hin zwischen 20 und 40 - vermutlich hätten die gedacht, ich bin eine ehemalige Lehrerin ;))

Mal sehen, vielleicht gibt es ein 25-jähriges und vielleicht bin ich da auch gesund??
in: Vor der Haustür
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pirmasenser - 13. Mär, 02:05
:-)
Freut mich :) Liebe Grüsse also aus Bottrop anner Emscher Sonja
Ischma (Gast) - 13. Mär, 01:24

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